Heiden

Heiden
I
Heiden,
 
Begriff, der im christlichen Sprachgebrauch ursprünglich alle Menschen bezeichnete, die nicht die Taufe empfangen hatten und somit außerhalb der Kirche standen; seit Beginn der Neuzeit nur noch für Bekenner nichtmonotheistischer Religionen gebräuchlich (also nicht für Juden und Muslime angewandt), heute fast durchgängig durch den Begriff »Nichtchristen« ersetzt.
 
II
Heiden,
 
Haiden [nach der Herkunft aus »heidnischen« Ländern], anderer Name des Buchweizens.
 
III
Heiden,
 
Hauptort des Bezirks Vorderland des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Schweiz, über dem Bodensee, 794 m über dem Meeresspiegel, 4 100 Einwohner; Heimatmuseum, Dunant-Museum; Textilindustrie; Luftkurort; mit Rorschach durch eine Zahnradbahn verbunden.
 
 
Das zu einem Lehen des Bischofs von Konstanz gehörende Heiden, später zum appenzellischen Trogen zählend, wurde 1652 eigenständige Gemeinde.
 
IV
Heiden,
 
Konrad, Publizist, * München 7. 8. 1901, ✝ New York 18. 7. 1966; 1923-30 Korrespondent der »Frankfurter Zeitung« in München, befasste sich schon früh mit dem Aufstieg der NSDAP zur Massenpartei. 1933 emigrierte er. Mit »Adolf Hitler: Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie« (1936) gelang Heiden die erste umfassende kritische Analyse der Person Hitlers.

Universal-Lexikon. 2012.

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